In Indien sind Frauen den Männern rechtlich weitgehend gleichgestellt. Doch die Gesetze werden im Alltag oft ignoriert. Gerade arme Frauen und deren Kinder sind Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt.
Die Organisation HOPE hilft armen Frauen im indischen Pune, ihre Rechte kennenzulernen und einzufordern – mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Weltkirche.
Körperliche und seelische Gewalt ist für viele Frauen und Kinder in Indien trauriger Alltag. HOPE setzt sich in ihren Workshops dafür ein, dass sie über die wichtigsten Themen informiert und geschult werden, z. B.:
Workshop Frauenrechte
Workshop Kinderrechte
(Bilder per Klick vergrößerbar)
Mit über 3 Millionen Einwohnern ist Pune die neuntgrößte Stadt Indiens. Wenn das Umland hinzugerechnet wird, leben dort über 8 Millionen Menschen, viele von ihnen in Slums. Am schwersten haben es Frauen. Rechtlich sind sie Männern inzwischen weitgehend gleichgestellt. Doch im alltäglichen Zusammenleben werden diese Rechte allzu oft ignoriert. Gerade die Armen und Frauen mit Migrationshintergrund sowie deren Kinder leiden oft unter familiärer Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung.
Amila (Name geändert) ist eine dieser Frauen. Viele Jahre litt sie unter ihrem gewalttätigen Ehemann, mit dem sie zwei Kinder hat. Als der Mann eine neue Geliebte kennenlernte, die er heiraten wollte, wurde die Situation unerträglich: Er beleidigte und schlug Amila und warf sie und ihre Kinder aus dem Haus. Allein mit ihrem Job als Hilfslehrerin konnte Amila das Schulgeld und den Lebensunterhalt jedoch unmöglich finanzieren.
Amila war verzweifelt. Sie wusste nicht, dass ihr Ex-Mann rechtlich verpflichtet ist, Unterhalt zu zahlen. Doch dann traf sie Maya, eine Sozialarbeiterin der Organisation HOPE. Mit ihrer Hilfe konnte Amila ihre Rechte durchsetzen und auf diese Weise sogar ein Studium beginnen und eine eigene Existenz aufbauen, so dass sie heute wirtschaftlich unabhängig ist. Die junge Mutter ist überglücklich und wünscht sich, dass noch viel mehr Frauen in Indien ihre Rechte wahrnehmen können.
HOPE ist eine Abkürzung für „Human Organisation for Pioneering in Education“. Die Organisation wurde 1974 von der Ordensschwester Noelline Pinto gegründet, damit Frauen sich untereinander helfen. Heute wird sie von Sr. Flory Menezes geleitet, die zugleich Anwältin ist. Im Rahmen eines vorerst auf drei Jahre befristeten Projektes klären sie und ihre Mitarbeiterinnen Frauen und Kinder über ihre Rechte auf. Neben täglichen Sprechstunden, die rechtliche Beratung und Unterstützung bieten, begleiten sie Frauen auch zur Polizei und zu Gerichtsterminen.
Außerdem bietet HOPE regelmäßig Workshops an: Dreimal im Jahr werden Frauen darüber informiert, welche Rechte sie haben und wie sie diese durchsetzen. Auf diese Weise können sich auch Frauen informieren, die nicht lesen und schreiben können. Zusätzlich dazu gibt es eigene Veranstaltungen für Kinder und Kurzschulungen für die Mitarbeiterinnen.
Mit diesem Projekt kämpft HOPE gegen materielle und sexuelle Ausbeutung und Gewalt in einer Gesellschaft, die den Wert von Frauen leider bis heute allzu oft darauf reduziert, Mütter zu werden. Die Hilfe richtet sich vor allem an bedürftige junge Frauen und ihre Kinder, aber auch Senioren und Familien mit wenig Geld profitieren von der rechtlichen Beratung und Betreuung. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Doch alle Beteiligten hoffen, die Arbeit danach weiter fortsetzen zu können.
Man möchte sich kaum vorstellen, wie das Leben so vieler Frauen und Kinder im indischen Pune ohne die Unterstützung durch HOPE verlaufen würde. Und doch kann es diese Unterstützung nur geben, weil die Stiftung Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart einen großen Teil der Finanzierung übernimmt. Dazu benötigen wir Ihre Spenden! Ob einmalig oder regelmäßig: Helfen Sie uns, damit wir gemeinsam diese Welt ein kleines bisschen gerechter machen! Denn frei nach Matthäus 25, Vers 40: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder (und Schwestern!) getan habt, das habt ihr mir getan.“